
Armenische Diaspora in Beirut verzeichnet Opfer nach katastrophaler Explosion

Am 4. August erschütterte eine starke Explosion die libanesische Hauptstadt Beirut. Die Stadt wurde zum Katastrophengebiet erklärt und ein zweiwöchiger Ausnahmezustand eingerichtet. Die Explosion entsprach einem Erdbeben der Stärke 4,5. Die Vibrationen waren sogar im 250 km von Beirut entfernten Nikosia (Zypern) zu spüren. Der Gouverneur der Stadt, Marwan Abboud, schätzte den Schaden durch die Explosion im Hafen auf 3 bis 5 Milliarden US-Dollar und fügte hinzu, dass hunderte Einwohner der Stadt obdachlos werden könnten.
Der Leiter des libanesischen Innenministeriums, Mohammed Fahmi, sagte, dass die Explosion durch Ammoniumnitrat verursacht wurde, welches im Hafen von Beirut gelagert wurde. Es wurde von einem Frachtschiff beschlagnahmt und in einem Hafenlager gelagert. Vor vier Monaten wurde in einem Bericht die große Gefahr der Lagerung einer solchen Ladung explosiver Substanzen im Seehafen beschrieben. Berichten zufolge kam es im Lager zu einem Kurzschluss, der einen Brand und dann die Explosion verursachte.
Die derzeitige Zahl der Todesopfer liegt bei 149 Personen, und die Suche ist noch nicht abgeschlossen. Das armenische Außenministerium berichtete, dass bei der Explosion elf Armenier (Anmerkung: es handelt sich um Vertreter der lokalen armenischen Gemeinde) getötet wurden. Das Ministerium bildete eine Arbeitsgruppe zur Koordinierung mit der Kriseninfrastruktur des Libanon, um gezielte Hilfe zu leisten. Der Kontakt zur armenischen Gemeinde in Beirut wurde aufrechterhalten, um deren Bedürfnisse zu bewerten. Der armenische Premierminister Nikol Paschinjan sagte, er sei „schockiert über die tödliche Explosion im brüderlichen Libanon”.
Gebäude der armenischen Gemeinde in der Stadt verzeichneten ebenfalls schwere Schäden durch die Explosion. Das libanesische Büro der Aircompany Armenia, der einzigen armenischen Fluggesellschaft, die ein Büro im Land hat, wurde schwer beschädigt. Die Fenster wurden vollständig zerbrochen und es kam zu anderen schweren Eigentumsschäden. Auch das armenische Katholikosat des Großen Hauses Kilikien in Antelien erlitt großen materiellen Schaden. Auch die Einrichtungen der Daschnaktsutjun-Partei der Armenischen Revolutionsföderation (ARF) in Beirut blieben von den Schäden der Explosion nicht verschont.
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