
Erneut Verhaftung eines Georgiers im Gebiet Südossetiens

Offenbar wurde erneut ein georgischer Staatsbürger im Grenzbereich der abtrünnigen Region Südossetien festgenommen. Der Mann sei am 18. April durch von Russland kontrollierte Grenzwächter in der Nähe des Dorfes Plavismani in der Gemeinde Gori festgenommen worden, berichtet Agenda. Nach Angaben des Staatssicherheitsdienstes Georgiens sei dem Mann illegaler Grenzübertritt vorgeworfen worden. Die Einheimischen sagen, dass der Festgenommene zusammen mit seinem Nachbarn Vieh hütete, als ihn bewaffnete Personen festhielten. Der zweite Mann konnte entkommen und die Polizei informieren. Nach Aussagen der Dorfbewohner fand der Vorfall statt, während sich die beiden auf von Georgien kontrolliertem Territorium aufhielten.
Der Mann namens Tamaz Iluridze sei am gleichen Tag nach wenigen Stunden freigelassen worden, berichtete der georgische Staatssicherheitsdienst. Offiziellen Angaben zufolge haben russische Besatzungstruppen im vergangenen Jahr 126 georgische Bürger festgenommen, weil sie im besetzten Gebiet Südossetiens „illegal“ die von Georgien nicht anerkannte Grenze überschritten hätten. Im ebenfalls abtrünnigen Abchasien hätten im selben Jahr 52 illegale Inhaftierungen stattgefunden.
Vertreter der von Russland unterstützten abtrünnigen Region Südossetien (Zchinwali) bezeichnen die Besatzungslinie zwischen der Region und dem Rest Georgiens als „Staatsgrenze“. Fälle von Grenzüberschritten durch Einheimische werden entsprechend als Fälle „illegalen Grenzübertritts“ betrachtet. Der Grenzverlauf sei aber außerdem in einigen Gebieten nicht klar gekennzeichnet. Verhaftete werden in der Regel entlassen, sobald ihre Familie eine Geldstrafe zahlt.
Siehe auch


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