
Tätigkeit der Nachrichtenagentur APA in Aserbaidschan gestoppt

APA, eine der größten Nachrichtenagenturen Aserbaidschans, hat ihre Tätigkeit vorübergehend gestoppt. Einen Tag zuvor hatte die Agentur ein erfundenes Zitat des Staatspräsidenten Ilham Alijew bezüglich des Bergkarabachkonflikts verbreitet und dieses nach der Einmischung der aserbaidschanischen Behörden gelöscht. Im angeblichen Zitat hieß es, dass „Armenien in die Knie gezwungen wird“. Dies wurde jedoch vom Präsidenten nicht gesagt. Aus welchem Grund der zuständige APA-Reporter die Äußerung erfand, ist zunächst unklar. Die Nachrichtenagentur entschuldigte sich für den Vorfall und erklärte auf ihrer Facebook-Seite, dass derzeit eine interne Untersuchung laufe, über deren Ergebnisse die Öffentlichkeit informiert werden wird.
Die Nachrichtenagentur „Turan“ merkt in diesem Zusammenhang kritisch an, dass sich weder der Presserat Aserbaidschans noch die zuständige Stelle der Präsidialverwaltung bisher zum Fall geäußert hätten. Ein Experte im Bereich Medienrecht, Alesker Mammadli, kritisierte im Interview mit „Turan“ die undurchsichtige Situation um die Nachrichtenagentur, die ca. 200 Mitarbeiter beschäftigt. Es sei außerdem unklar, von wem die Entscheidung über die vorübergehende Einstellung der Arbeit der Nachrichtenagentur komme und warum diese überhaupt getroffen worden sei. Mammadli kritisierte zudem die fehlende wirtschaftliche Nachhaltigkeit der Medienstrukturen in Aserbaidschan sowie ihre Abhängigkeit von einzelnen Beamten.
Siehe auch


Wöchentlicher Bericht zur militärischen Lage in den Ländern des Südkaukasus (14.-20. April)

Armenien und Iran führen historische gemeinsame Militärübungen inmitten sich verändernder regionaler Dynamik durch

Neues trilaterales Format in Tiflis ins Leben gerufen

Paschinjan antwortet Oppositionsführern, lehnt Wiederbelebung der Bergkarabach-Bewegung und Verfassungsänderungen ab
